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L-Glutamin

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Neue Studien zeigen bisher anerkannte Effekte

Viele Bodybuilder vermuten, dass Glutamin an der Proteinsynthese im Muskel beteiligt ist, obwohl manche Studien es eher als Geldverschwendung hinstellen. Was stimmt nun?

Glutamin gilt als bedingt essenzielle Aminosäure. Also sollte es unter bestimmten Bedingungen genommen werden meistens im Zusammenhang mit Belastung. Es gilt nicht als essenziell, weil der Körper es zur Genüge aus anderen Aminosäuren wie Glutamat und verzweigtkettigen Aminosäuren synthetisieren kann. Viele Studien zeigen aber, dass der Körper unter hoher Belastung nicht genügend Glutamin produzieren kann.

Die ersten Untersuchungen über die gesundheitlichen Vorteile von Glutamin wurden an Krankenhauspatienten durchgeführt. Viele mussten über Schläuche ernährt werden, besonders bei Darmproblemen. Verbrennungsopfer starben oft an schnellem Proteinverlust. Die Gabe von Glutamin schien den Zerfall des Muskelproteins aufzuhalten und sogar die Proteinsynthese zu fördern. Das fiel unter anderem dem Arzt Scott Connelly in Nordkalifornien auf er war eigentlich Anästhesist, hatte sich aber auf die Notfallmedizin und ganz besonders die Ernährungsproblematik spezialisiert. Er bemerkte, dass Patienten durch die Gabe von Glutamin oft aus einem katabolen Zustand herauskamen.

So entwickelte er ein Produkt für die Ernährung von Patienten nach Operationen, das spätere Met-Rx. Anders als die früheren Supplemente war Met-Rx nicht nur ein kompletter Nahrungsersatz, sondern enthielt auch grosse Mengen Glutamin, der wichtigste Bestandteil des ursprünglichen Rezepts. Später wurde der Glutamin Gehalt reduziert, aber die Nutzer sagen heute noch, dass die erste Version die beste war. Mit Met-Rx kam nicht nur das erste "massgeschneiderte" Ergänzungsmittel, es machte auch Glutamin populär. Und das sind die Vorteile für Bodybuilder.

- Glutamin ist die häufigste Aminosäure im Muskel - 60 Prozent seines Aminosäuregehalts.
- Glutamin ist an der Proteinsynthese im Muskel beteiligt.
- Glutamin fungiert als Stickstoffspender für die Synthese wichtiger Stoffe' im Körper wie Purine, Pyridamine (erforderlich für die Nukleinsäuresynthese), Aminozucker wie Glukosaminsulfat, das die Gelenke schützt, und Glutathion, ein wichtiges und die Leber schützendes Antioxidans.

Glutamin ist entscheidend für den Säure Basen-Haushalt der Nieren, wo es den Abbau - von Proteinstoffwechsel wie Ammoniak unterstützt. Die auf- dem Säure-Basen-Gleichgewicht.

-Glutamin ist der wichtigste Brennstoff für Immunzellen. Ein Mass für das Übertraining ist die Unterdrückung der Immunfunktion, die sich oft durch ein beträchtliches Absinken des Glutamin Spiegels ankündigt.

-Glutamin fördert die Zellhydration und anabole Aktivitäten in der Zelle. Wer krank oder in einem katabolen Zustand ist, zeigt Zelldehydration, die für weiteren Katabolismus sorgt.

- Glutamin begünstigt bei langem Training den Glukoseausstoss und beugt damit der Hypoglykämie, also der Unterzuckerung und der begleitenden Erschöpfung vor. Glutamin kann auch als Substrat zur Auffüllung der durch das Training erschöpften Glykogenreserven der Muskeln dienen.

So scheint es sinnvoll, Glutamin in den Ernährungsplan aufzunehmen. Jedoch nicht alle Studien bestätigen die positiven Effekte. So wurden die Effekte eines Aminosäure Kohlenhydrat-Drinks im Vergleich mit dem gleichen Drink plus Glutamin (0,3 Gramm pro Kilo Körpergewicht) untersucht. Eine Gruppe erhielt einen Post-Workout-Drink aus 9,25 Gramm essenziellen Aminosäuren und einem Gramm Kohlenhydrate pro Kilo Körpergewicht - die als effektiv geltende Dosis für Bodybuilding. Eine andere Gruppe erhielt den gleichen Drink plus Glutamin. Es gab keine Unterschiede bei der Rate der Proteinsynthese im Muskel. Die Autoren vermuteten, dass Glutamin den Abbau im ganzen Körper ein paar Stunden nach dem Workout unterdrückt - ein antikataboler Effekt. Zu berücksichtigen ist auch die Art der Übung. Die Teilnehmer fuhren 90 Minuten Ergometer mit mässigem Tempo (1 - da zerfällt nicht allzu viel Muskelprotein. Und so zeigen einige Studien, dass Glutamin bei hochintensivem Training, das zu übermässigem Muskelabbau führen kann, am wirksamsten ist.

Neuere Studien zeigen bisher unerkannte Effekte von Glutamin. So fördert Glutamin die Aktivität von Genen, die Hitzeschock Proteine produzieren - spezielle Zellschutzproteine, die bei hoher Belastung eingreifen. Sie erhalten die Zellfunktion und verhindern die Zerstörung der Zelle durch unkontrollierte Belastung. Ohne die Hitzeschock Proteine würden die Zellen absterben. Zu den Substanzen, die auf Muskelebene mit Hitzeschock Proteinen interagieren, zählen anabole Steroide. Wissenschaftler vermuten, dass die Kalorienbeschränkung die Lebensdauer erhöht, indem sie eine Belastung erzeugt, die gerade zur zusätzlichen Hitzeschockproteinsynthese reicht und damit die Lebensdauer der Zelle verlängert - und das Leben selbst.

Glutamin hilft den sich in einem katabolen Zustand befindenden Krankenhaus Patienten durch die Förderung der Synthese von Hitzeschock Proteinen - sie erholen sich und überleben. Bei einer Studie verhinderte Glutamin den Zerfall isolierter Gelenkzellen. Der vermutete Grund war die Induktion von Hitzeschockprotein. Die Gelenkzellen wurden Hitze und Stickoxid ausgesetzt. Beides kann zu Entzündungen und Zerstörung führen. Ein weiterer gelenkschützender Effekt ist die Synthese der Gelenkschützer Glukosamin und Glutathion.

Glutamin hilft Patienten und Sportlern auch durch die Abschwächung der Wirkung von Cortisol auf den Muskel. Cortisol ist das wichtigste katabole Hormon des Körpers und wird unter Belastung ausgestossen. Es fördert die Aktivität von Zellenzymen und Proteinen, die Protein abbauen. Wie Cortisol das Wachstum hemmt, wusste man erst, als Studien zeigten, dass es die Synthese von Myostatin unterstützt - einem Protein, das in die Muskelproteinsynthese und -reparatur eingreift. Eine neue Studie zeigt aber, dass Glutamin die Induktion des Myostatin durch Cortisol blockiert und damit dessen katabole Wirkung im Muskel unterbindet.

Das wirft ein ganz neues Licht auf Glutamin und sein enormes Potenzial für die Förderung anaboler Effekte im Muskel. Aber auch hier zeigen sich die Wirkungen wohl erst unter hoher Belastung wie hochintensivem Training. Deshalb nützt es wohl am meisten den ernsthaften Bodybuildern, die ihre Muskeln extrem belasten.

Quelle: Jerry Brainum

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